"Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf", sagte Vorstandsmitglied Peter Peters. Der Einsatz sei weder mit dem Klub abgestimmt gewesen, noch wäre er in dem Fall "auch nur ansatzweise" gefordert oder gutgeheißen worden.
In der zweiten Halbzeit hatten Dutzende Polizisten den Block gestürmt, in dem sich hauptsächlich Mitglieder der Ultras Gelsenkirchen aufhalten, und dabei Pfefferspray eingesetzt.
Zuvor war im Block eine mazedonische Flagge – das Banner des „Komiti Skopje – gezeigt worden, die angeblich die Griechen provozierte. Die Schalker Ultras sind mit Anhängern des mazedonischen Erstligisten Vardar Skopje befreundet. "Allein das Zeigen der roten Fahne erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung", sagte eine Polizeisprecherin der ARD. Ein Sprecher der Gelsenkirchener Polizei erklärte am Donnerstagmorgen auf SID-Anfrage, dass der Einsatz derzeit ausgewertet werde, und kündigte "eine offizielle Stellungnahme" an.
Nach dem Zeigen der Flagge hätten die griechischen Anhänger mit einem "Angriff" auf die Nordkurve gedroht. Die Schalker Fans weigerten sich jedoch, das Banner zu entfernen, daraufhin entschied sich die Polizei zu dem Einsatz. "Wir sehen dringend Gesprächsbedarf. Dieser Vorfall muss unbedingt aufgearbeitet werden", sagte Peters.
Auch Horst Heldt konnte die Vorfälle in der Nordkurve kaum fassen. "Wenn es um eine Fahne gegangen sein soll, dann weiß ich nicht...", deutete der Manager an, dass auch er den massiven Polizeieinsatz dort unverhältnismäßig fand.
Er habe sich "gewundert, warum die Polizei plötzlich in die Nordkurve gegangen" sei, denn "unsere Fans haben die Mannschaft bis zu diesem Zeitpunkt sensationell supportet". Heldt: "Von ihnen habe ich weder Böller gehört noch Benaglos gesehen. Das ist nur im Gästeblock passiert. Von meinem Platz aus war ich 100 Meter davon weg, aber selbst von da aus waren die Knaller laut zu hören. Für unsere Fans im Familienblock, der an den Gästebereich angrenzt, war das sicher nicht witzig."